Mächtig türmen sich die Schneemassen auf den tief verschneiten Hängen. Auf steilen Graten hat der Wind bizarre Schneewechten geformt, und weiter unten tragen Zirben schwer an der glitzernden Pracht. Der Arlberg ist der Inbegriff winterlicher Idylle - und die Wiege des alpinen Skilaufs. Doch das berühmte Skigebiet, das Tirol und Vorarlberg verbindet, ist noch viel mehr. In den schwer zugänglichen Tälern und an den zerklüfteten Gebirgsstöcken ist ein Stück unberührte Natur erhalten geblieben. Im Hochwinter donnern hier weitab der Pisten und Skirouten immer wieder Lawinen zu Tal, doch sie bringen weder Zerstörung noch Tod. Im Gegenteil: der Winter ist die härteste Zeit für Steinböcke und Gämsen. Jetzt liegt das karge Futter metertief unter Schnee begraben und nur dort, wo Lawinenabgänge die Hänge vom Schnee befreien, finden die Tiere Nahrung. Die winterliche Pracht ist aber nur eine Facette - das bekannte Gesicht des Arlbergs, seine wahre Faszination liegt fast die Hälfte des Jahres unter Schnee verborgen. Wenn im Frühling der Winter das Land aus seinem eisigen Griff entlässt, kommen geologische Juwele ans Tageslicht, die Berghänge erstrahlen in den bunten Farben der Orchideenwiesen, und in den steilen Rinnen toben junge Gämsen und Steinböcke. Zuerst nur ein Rinnsal, bahnt sich der Lech seinen Weg durch eine bizarre Schlucht, versteckte Bergseen, die das Blau des Himmels spiegeln, und einzigartige Karstformationen prägen das abwechslungsreiche Antlitz des Arlbergs. Das Meer aus Stein offenbart den Blick auf längst vergangene Zeiten. Schwarze Spitzen im Fels, sogenannte Donnerkeile, waren für die frühen Siedler Zeugen gewaltiger Blitzeinschläge, und für die gleich daneben liegenden mysteriösen Abdrücke gab es nur einer Erklärung: ¿Hier hat der Teufel getanzt!¿. Die wissenschaftliche Erklärung ist nicht ganz so spektakulär, aber nicht minder fantastisch - diese Felsen