Viele haben von "Slow Food" schon mal was gehört, aber die wenigsten wissen, was es ist. Slow Food ist eine vor zwanzig Jahren in Italien von Carlo PETRINI gegründete Bewegung, die sich gutem Essen verschrieben hat. Aber dabei geht es längst nicht nur um den Geschmack: Gut, sauber, fair, das sind die Eckpfeiler von Slow Food. Bio ist nicht Pflicht, aber Slow Food legt Wert auf Regionalität statt Agrarindustrie; selbstbewusste Erzeuger, die von ihrer Arbeit leben können, dafür tritt die Slow-Food-Bewegung in Deutschland ein. Ruppert EBNER, Tierarzt in Bayern, ist aus Überzeugung bei Slow Food. Lebensmittel sind für ihn nicht irgendein Konsumgut. Denn alles, was wir essen, sagt er, wird ein Teil von uns. Daher muss man darauf achten, was man isst. Ein Beispiel: In den bayrischen Bergen lebt das "deutsche Kobe-Rind", wie es ein Wirt in München bezeichnet. Das Murnau-Werdenfelser-Rind war fast ausgestorben, von Slow Food wurde es wiederentdeckt, und das Fleisch schmeckt hervorragend. Slow Food ist auch eine Trendbewegung, der sich immer mehr junge Leute anschließen. "Slow" heißt bekanntlich langsam, und das Symbol der Bewegung ist eine Schnecke. Und so haben die Anhänger der Bewegung auch einen natürlichen "Gegner": die Fast-Food-Freunde. Die ZDF.reportage trifft Studenten eines Studiengangs in Bad Mergentheim, der von Slow Food inspiriert ist. Die jungen Leute machen einen Bürgercheck: Der Slow-Food-Bio-Burger tritt gegen McDonald's an. Was sagen die Passanten? In Köln schnippeln und kochen Slow-Food-Aktivisten gegen die Verschwendung von Lebensmitteln an. 1.000 Menschen essen Gemüse, das der Handel nicht abnimmt und das weggeworfen werden müsste. Eine weitere Initiative der Bewegung: Durch München rollt das Slow-Mobil. Vorschulkinder kochen hier Gemüse. Aber die Slow-Food-Betreuer haben es nicht leicht. Nur schwer können sie gegen McDonald's bestehen. Doch es gibt Hoffnung, denn so allmählich hat Slow Food Zugang zu immer breiteren Schichten der Gesellschaft.