#BR#Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach (1685-1750) bildet traditionell den musikalischen Höhepunkt eines zu Ende gehenden Jahres. Es besteht aus sechs Kantaten, die zwischen Weihnachten 1734 und Epiphanias 1735 unter Bachs Leitung in Leipzig uraufgeführt wurden. Charakteristisch für die Form des Werks ist die Existenz eines Erzählers, des Evangelisten, dessen biblischer Bericht von der Geburt Jesu, der Verkündigung der Engel bei den Hirten auf dem Feld, der Anbetung der Hirten im Stall, von der Namensgebung und von den Weisen aus dem Morgenland umrahmt wird mit betrachtenden Rezitativen, Arien, Chören und Chorälen. #BR#Philippe Herreweghe, geboren 1947 in Gent, studierte zunächst Klavier in seiner Heimatstadt und absolvierte dann ein Medizinstudium mit Spezialisierung als Psychiater. Als ehemaliger Jesuitenschüler war er mit dem Chorgesang von der Gregorianik bis Bach vertraut und gründete während des Studiums 1970 in Gent das Collegium Vocale. Mit dem Ziel einer wissenschaftlich fundierten Interpretation arbeitete Herreweghe mit Ton Koopman zusammen; ihre Aufführungen großer Chorwerke von J.S. Bach machten die Fachwelt aufmerksam. Seit den 1980er Jahren ist Philippe Herreweghe tonangebender Spezialist auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis. Er hat über 100 CDs aufgenommen. Seine Interpretationen faszinieren vor allem durch sorgfältige Phrasierung und ein durchsichtiges Klangbild, das den Kompositionen die Schwere nimmt.