Schon als kleiner Junge bekam Dominik Benner am Abendbrot-Tisch die ersten Lektionen für das Unternehmertum. Sein Vater führte damals mehrere Schuhgeschäfte. Am Wochenende mussten die Kinder Marketing-Broschüren eintüten oder Lager mit aufbauen. Das war nicht immer angenehm, erinnert sich Benner im Rückblick. Und so war nach seinem Wirtschaftsstudium in St. Gallen die Welt der Schuhgeschäfte erst einmal ganz weit weg. Benner machte Karriere bei Bilfinger Berger und einige Jahre später dann in dem jungen aufstrebenden Energie-Unternehmen Juwi. Doch eine traurige Nachricht gab Benners Werdegang eine abrupte Wendung. Vor einigen Jahren starb sein Vater überraschend, erzählt Benner. „Ich stand vor einer der schwersten Entscheidungen meines Lebens.“ Er hatte die etwa 70 Mitarbeiter des Familienunternehmens vor Augen, die ohne die Schuhgeschäfte „auf der Straße gestanden hätten“. Das Schuhaus Benner im Rhein-Main-Gebiet verkauft seit 1882 Schuhe, überlebte zwei Weltkriege – und sollte nun vor dem Ende stehen. Aus Pflichtgefühl habe er das Geschäft übernommen, sagt er. Ihm sei klar gewesen, wie sich der stationäre Handel in den vergangenen Jahren gewandelt habe. Klar, wie sehr die Ladengeschäfte vom Online-Handel bedroht seien. Als er nach der Übernahme des Unternehmens mit einem Händlerkollegen sprach, habe dieser ihn auf die Idee für Schuhe24 gebracht. Mit dem Konzept unterstützt die Plattform auch den stationären Handel – für manche Kunden durchaus ein Kaufargument. Etwa 13 Prozent zusätzlichen Umsatz würden die Läden im Durchschnitt über den Online-Kanal machen. Auch für die Plattform lohnt sich das Geschäft, 2015 ist Schuhe24 gestartet, im vergangenen Jahr lag der Plattformumsatz bei 25 Millionen Euro. In diesem Jahr sind 50 Millionen anvisiert. Schon in wenigen Jahren wollen sie die 100-Millionen-Grenze knacken. Wie hoch der Gewinn ist, kommuniziert Benner nicht, aber sie seien seit dem ersten Tag profitabel. Viel Spaß beim anschauen!