Iwan IV., Zar von Russland. In die Geschichte geht er als „der Schreckliche“ ein. Einerseits befreit Iwan das Land von Unterdrückern, andererseits schildern Zeitzeugen seine Grausamkeit und seinen Sadismus. Wer war Iwan IV. Großfürst von Moskau, erster Zar Russlands von Gottes Gnaden. Ein Wahnsinniger? Ein Sadist? Oder ein strenger Herrscher, der absoluten Gehorsam und Treue verlangt, um Russland radikal zu modernisieren? Die Dokumentation zeigt Iwan erstmals in einem modernen Licht: die Ergebnisse neuester historischer Forschung, als auch die psychologische Analyse seiner Kindheit bilden die Struktur dieses Films. Frei von den Ideologien des Kalten Krieges stellt er erstmals dar, wie Iwans Charakter mit zunehmendem Alter vom Trauma seiner Kindheit beherrscht wird und schließlich sein Opfer wird. Kurz nach Iwans drittem Geburtstag stirbt Iwans Vater, der Großfürst von Moskau, Nach dem Tod der Mutter weitere fünf Jahre später ist der Thronfolger Vollwaise. Den Machtkämpfen der Adeligen am Hofe, den Boyaren, ist er nun schutzlos ausgeliefert. Sie quälen und misshandeln den intelligenten Jungen. Hass und Zorn und Ohnmacht sind die beherrschenden Gefühlen seiner Kindheit. Mit zwölf Jahren hetzt er wilde Hunde auf den Anführer der Boyaren, die ihn in Stücke reissen. Mit siebzehn krönt er sich selbst zum Zaren. Der streng religiöse Iwan glaubt, in göttlicher Mission unterwegs zu sein. Der Wunsch nach Rache an seinen Peinigern wird ihn ein Leben lang begleiten. Die renommierte Forensikerin Heidi Kastner (sie war Hauptgutachterin im Fall des Josef Fritzl) und der Profiler der Kripo Bremen, Axel Petermann, haben sich mit der Leidensgeschichte des jungen Zarewitsch intensiv auseinandergesetzt. Ihre Beobachtungen und Ergebnisse strukturieren den Film und zeigen ein ganz neues Bild des „schrecklichen Iwan“.