Jeder kennt die Weihnachtsgeschichte aus dem Neuen Testament. Das Kind in der Krippe und das Jesuskind als friedlicher Knabe werden heute wie vor Jahrhunderten rund um den Globus verehrt. Doch was wissen wir von dieser Epoche? Was von dem Hintergrund, vor dem dieser Jesus aufgewachsen ist? Das Jahr Null der Christenheit. Die Gegensätze können krasser kaum sein. Das riesige Römische Reich kämpft um seinen Machterhalt. In dem Kolonialreich, das sich von Spanien bis Syrien, von den englischen Inseln bis nach Nordafrika erstreckt, wird der Römische Frieden propagiert. Die Wirklichkeit aber sieht anders aus. Überall gärt es. Provinzen erheben sich. Nur mit brutaler Gewalt kann Rom seinen Frieden durchsetzen. In diesem Jahr Null wird in Roms letztem Winkel, in der kleinen Stadt Bethlehem, ein Kind mit Namen Jesus geboren. Noch ahnt niemand, dass dieses Ereignis wie kaum ein anderes nicht nur Rom sondern die ganze Welt verändern wird. Überlieferungen wie die vom Kindermord von Bethlehem oder der Flucht nach Ägypten zeigen, dass die Zeitenwende überschattet war von Kämpfen um Glaube und politische Vorherrschaft. Als Jesus noch ein kleines Kind war, tobte gegen Rom ein Guerilla-Krieg in den Bergen seiner Heimat Galiläa. Auch Menschen aus seiner nächsten Umgebung sind dabei hingerichtet worden. Folter und Tod sind den Menschen, mit denen Jesus aufwuchs, schon seit Generationen bekannt. Das Bild von der Heiligen Familie, das in armen aber glücklichen Verhältnissen lebt, bekommt angesichts dieser Realität Risse. Als "Mystery of the Baby-Bones", als Geheimnis der Baby-Knochen, machte ein grausamer Fund in der antiken Hafenstadt Ashkelon vor einiger Zeit Schlagzeilen. Archäologen stießen auf die sterblichen Überreste hunderter ermordeter Säuglinge. Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesem Fund und dem von vielen ins Reich der Legende verwiesenen Kindermord von Bethlehem?