Die wilden Überlebenskünstler unter den Tieren und Pflanzen mussten im Lauf der Erdgeschichte mehrmals mit den Folgen der Einschläge riesiger Meteoriten, mit Strahlung oder mit extremen Klimaveränderungen fertig werden. Dem größten Massenaussterben der Erdgeschichte vor rund 250 Millionen Jahren fielen fast 90 Prozent aller Arten auf der Erde zum Opfer. Die überlebenden Tiere und Pflanzen hatten da bereits geniale Strategien entwickelt, um dem Tod zu entgehen. Schließlich müssen viele Arten auf der Erde regelmäßig lange Notzeiten überstehen, die durch Hitze und Trockenheit oder strenge Winter ausgelöst werden. Zahlreiche Tiere verbringen die kalte Jahreszeit in Winterruhe. Ein Braunbär kann in der Winterruhe seinen Herzschlag verlangsamen und dadurch den Energiebedarf um 50 Prozent senken – doch seine Körpertemperatur bleibt gleich. Noch extremer ist der Winterschlaf, den beispielsweise Siebenschläfer halten. Angeblich schlafen sie sieben Monate lang durch, doch das stimmt nicht ganz. Sie werden gelegentlich wach und wärmen sich etwas auf – sonst würden ihre Körperzellen von der langen Kälte absterben. Im Herbst fressen sie sich einen Fettvorrat an und rollen sich dann in ihrer gut gepolsterten Höhle zum Schlafen fast kugelförmig zusammen – das verringert den Wärmeverlust. Der nordamerikanische Waldfrosch überlebt sogar, wenn sein Körper einfriert. Bei einem starken Temperaturabfall produziert er Glukose – ein gutes Frostschutzmittel. So verhindert der Frosch, dass in seinen Körperzellen große Eiskristalle entstehen können, die seine Zellen von innen zerreißen und ihn töten würden.